Institut für Italienische Philologie
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Bellezza e Inferno

Der mezzogiorno im italienischen Film

04.11.2010 um 18:15 Uhr – 27.01.2011 um 21:00 Uhr

La bellezza e l'inferno nennt Roberto Saviano seinen Sammelband mit Beiträgen zum italienischen Zeitgeschehen der letzten fünf Jahre. Das Begriffspaar im Titel kann ganz grundsätzlich auf das von Saviano beschriebene Umfeld angewandt werden: den Mezzogiorno, einer Realität zwischen Schönheit und Hölle.   

Auf der einen Seite ist der Süden Gegenstand einer Art kollektiven Sehnsucht nach Sinnlichkeit und Anmut. Gleichzeitig, und nur vermeintlich im Widerspruch zu seiner epischen Schönheit, ist der Süden aber auch inferno: Hort makabrer Traditionen, vernunft-und fortschrittwidriges Hinterland und damit ein ganz konkreter Problemfall, der als questione meridionale in den politischen Agenden so ziemlich jeder Regierung Italiens auftaucht.     Die widersprüchliche Realität Süditaliens, «cerniera tra la ragione e la magia» (Gesualdo Bufalino), ist kaum zufälligerweise auch ein von italienischen Kulturschaffenden immer wieder aufgegriffenes Thema. Den Süden in seiner Herrlichkeit und in seinen Abgründen darzustellen, aber auch zu verstehen und zu erklären - dieser Herausforderung haben sich nicht zuletzt im Film namhafte Autoren immer wieder gestellt. In einer 5-teiligen Reihe wollen wir der facettenreichen Verarbeitung der questione meridionale im italienischen Kino nachgehen: von den monumentalen sizilianischen tableaux des Ästheten Visconti, bis hin zur kruden, sämtliche Stereotypen der Italia mandolinara leugnenden Darstellung des Südens in Matteo Garrones Verfilmung von Gomorra.

Die Projektionen finden jeweils um 18.15 statt, im Hgb (F007) zu den unten aufgeführten Daten statt. Den Vorführungen geht eine Erfrischung, sowie eine kurze Einleitung voraus. Das Institut für Italianistik lädt alle Interessierten herzlich ein.

  • 04.11.10: FRANCESCO ROSI, Salvatore Giuliano.(I, 1961, 118'; Drehbuch: Suso Cecchi d'Amico; mit Pietro Cammarata, Frank Wolff, u.a.).
  • 02.12.10: GIANNI AMELIO, Porte aperte.(I, 1990, 108'; nach einem Roman von Leonardo Sciascia; Drehbuch: Vincenzo Cerami, Gianni Amelio; mit Gian Maria Volonté).
  • 16.12.10: LUCCHINO VISCONTI, Il Gattopardo.(I, 1963, 185'; nach dem gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa; Drehbuch: Suso Cecchi d'Amico; mit Burt Lancaster, Claudia Cardinale, Alain Delon, u.a.).
  • 13.01.11: MARCO TULLIO GIORDANA , I cento passi. (I/ 2000/ 114' Drehbuch: Claudio Fava, M. Tullio Giordana; mit Luigi Lo Cascio u.a.).
  • 27.01.11: MATTEO GARRONE, Gomorra. (I, 2008, 129'; nach der gleichnamigen Vorlage von Roberto Saviano; Drehbuch: Matteo Garrone, Roberto Saviano; mit Toni Servillo, u.a.).