Institut für Italienische Philologie
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Venice International University 15.-19. September 2008

Hauptseminar: Dekadenz in Italien und Frankreich

09.10.2008

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Vom 15. bis 19. September 2008 fand an der V.I.U. (Venice International University; Isola di San Servolo) das Blockseminar „Dekadenz in Italien und Frankreich“ statt. Die Veranstaltung beruhte auf einer Kooperation des Instituts für Italienische Philologie (Prof. Dr. Gerhard Regn) mit dem Romanischen Seminar (Prof. Dr. Barbara Vinken). Organisiert wurde das Seminar von Dr. Angela Oster und den Hilfskräften der Italianistik. Das Hauptseminar behandelte Texte der italienischen (D’Annunzio) und französischen (Huysmans, Zola) Dekadenz und beleuchtete außerdem zeitgenössische Diskurse flankierender wissenschaftlicher Disziplinen (u.a. Morel, Nordau, Darwin, Nietzsche).

Venedig war einer der zentralen Orte der europäischen Dekadenz und insofern ein besonders geeigneter Veranstaltungsort für das Hauptseminar. In Venedig haben wichtige Autoren und Künstler des Fin de siècle gelebt oder den Ort zum Schauplatz ihrer Werke gemacht (u.a. Richard Wagner, Gabriele d’Annunzio, Thomas Mann). Doch auch in Hinblick auf andere Epochen der italienischen Literaturgeschichte ist Venedig ein aussagekräftiger Ort, wie Prof. Gerhard Regn in einem abendlichen Exkurs den Seminarteilnehmerinnen gezeigt hat. Petrarca hat im Jahr 1362 seinen Wohnsitz nach Venedig verlagert. Die Stadt hatte ihm ein Haus an der Riva degli Schiavoni zur Verfügung gestellt, in dem Petrarca u.a. Boccaccio empfing. Darüber hinaus ist Venedig die Wirkungsstätte von Carlo Goldonis Theaterreform der Commedia dell’arte im 18. Jahrhundert gewesen.

Neben dem intensiven Seminarprogramm hatten die Teilnehmerinnen Zeit, den centro storico Venedigs zu besichtigen sowie die Landeskultur (Karneval, Caféhauskultur traditioneller Handelskontakte, Glasbläser in Murano) zu studieren. Während dieser Exkursionen haben die einzelnen Gruppen neben fachwissenschaftlich relevanten Sehenswürdigkeiten (Biblioteca Nazionale Marciana, Universität Ca’ Foscari) auch Stätten der Musik (Gran Teatro La Fenice), der Bildenden Kunst (in den Palästen, Kirchen und Museen) oder des Films (Biennale) besucht.

[Dr. Angela Oster]